Liebe Leudde,
im zweiten Teil unserer Interview-Reihe haben wir mit einer Nutzerin der Brücke Flensburg gesprochen. Da sie nicht so gerne im Mittelpunkt steht, möchte sie anonym bleiben. Ein interessantes Lesen euch.
Bente und Roger: Moin moin. Wie geht es dir gerade?
Brücke-Nutzerin: Gut, mir geht es gut. Und ich glaube, das hat auch viel damit zu tun, dass ich mich gut mit den Corona-Regeln arrangiert habe.
BuR: Wie hat sich dein Alltag durch Corona verändert?
Bn: Er hat sich verändert in dem Punkt, dass bestimmte Dinge nicht mehr möglich sind. In die Stadtbibliothek gehen, sich zum gemeinsamen Spielen treffen, ins Kino oder Essen gehen. Das ging lange Zeit nicht und ist immer noch stark eingeschränkt. Rausgehen durfte man ja immer. Das war okay. Es hätte noch bedeutend schlimmer kommen können.
BuR: Welche schönen, lustigen und positiven Sachen erlebst du im Moment?
Bn: Schön ist, dass ich gestern zum ersten Mal wieder mit einer Freundin Essen gewesen bin. Wir haben jeden Bissen genossen. Mir ist dabei auch die besondere Atmosphäre aufgefallen. Es war anders als vorher. Ansonsten genieße ich es draußen zu sein. Und mich mit meinen engsten Freunden zu treffen ist wichtig.
BuR: Welche Schwierigkeiten fordern dich gerade heraus?
Bn: Ich gehör zu den Leuten, die finden, dass gerade viele Dinge zu schnell wieder möglich gemacht werden. Deswegen habe ich Sorge davor, dass die Infektionszahlen schnell wieder steigen könnten. Mir ist aufgefallen, dass die Leute - auf dem Wochenmarkt zum Beispiel - keine Masken mehr tragen und auch den Abstand nicht mehr so ernstnehmen - so als ob es kein Corona gäbe. Das find ich schwierig.
BuR: Was vermisst du im Moment?
Bn: Meine Stadtbibliothek. Naja, da gibt’s sicher noch Wichtigeres, aber das ist schon ‘ne große Sache für mich. Und was ich sehr vermisse ist der Treffpunkt. Das hat mich mit am meisten getroffen, dass der vom einen auf den anderen Tag weggebrochen ist. Mir fehlt’s dort gemeinsam zu kochen und zu essen. Das gemeinsame Spielen auch. Und die Leute fehlen mir. Man trifft sich leider auch nicht zufällig in der Stadt. Das hab ich eigentlich erwartet, passiert aber nur sehr selten.
BuR: Welche derzeitigen Dinge wirst du nach Corona vermissen?
Bn: Die Solidarität und der Zusammenhalt. Ich denke, dass das bröckeln könnte. Sich gegenseitig zu unterstützen war und ist gerade noch ein großes Thema. Ich nehme an, dass das wieder in den Hintergrund treten wird.
BuR: Was machst du als erstes, wenn Covid-19 keine große Rolle mehr spielt?
Bn: Erstmal werd‘ ich verreisen, in meine geliebten Highlands fahren und zu den Inseln - Skye und die Hebriden. Ich freu mich schon auf Schottland und die Leute dort.
Vielen Dank für deine Zeit und Offenheit. Im nächsten „Funke“ gibt’s dann das letzte Interview der Serie zu lesen – und zwar mit einer Flensburgerin, die im Gesundheitsbereich arbeitet.
Bis dahin wünschen wir euch gute Tage und viel Gesundheit.
Bis bald, Bente und Roger
Präventionsteam der Brücke Flensburg
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